the cycle begins anew

So viele Jahre bist du schon an der Seite von Nam Kyungho, dem Kopf hinter Jeongal Pa, immer still in seinen Kreisen, immer da, wenn er dich brauchte. Jetzt ist er krank, beinahe einem Anschlag zum Opfer gefallen und du musst dich mit dem Gedanken anfreunden, dass nicht seine starke Tochter diesen Sitz übernehmen wird, sondern deren zarte kleine Schwester. Du bist unter Gangmitgliedern aufgewachsen, dein Vater war schon ein Mann fürs Grobe in den oberen Reihen und deine Mutter hat ihre Backpfeifen mindestens genauso gut gepfeffert.
Eine Weile warst du mal im Militär oder vielleicht auch bei der Polizei, hast dich mal umgesehen, was in der Welt so möglich wäre, ohne jemals deine Wurzeln zu vergessen. Die Loyalität zur Gang wurde dir mit dem Skorpion auf deiner Brust tätowiert und keine deiner Lebensstationen hat dich je in eine andere Richtung gedrängt. Jedenfalls niemals für lange Zeit. Als dein Vorgänger seinem schlampigen Job zum Opfer fiel, hat Kyungho dich persönlich in seine vertrauten Reihen gehoben, dich mit der Sicherheit aller wichtigen Gebäude der Gang beauftragt und dich reich für deinen Einsatz belohnt. Seocho-Gu ist dein Distrikt und wird es bleiben.
Aber nicht nur dort sorgst du dafür, dass qualifiziertes Personal sich darum kümmert, dass kein dämlicher Hund von der anderen Seite des Flusses sich in die falschen Gebäude verirrt. Lagerhallen voller Drogen, Treffpunkte, das Hauptquartier im Badehaus. Du kennst jede Einrichtung in- und auswendig und hast deine eigenen Vertrauten, die dir dabei helfen, genau diesen Job auch zuverlässig zu machen. Du bist die meiste Zeit auch die Ruhe in Person, solange deine Pläne aufgehen. Selbst wenn sie das nicht tun, verlierst du nicht den Kopf, aber egal wie teuer eine Skulptur auf deinem Tisch auch ist - sie läuft in solchen Momenten Gefahr, in der nächsten Wand zu landen. Für die Außenwelt bist du der Leiter einer Sicherheitsfirma und hast die weiße Weste, die du brauchst, um dir für Jeongal Pa die Hände so richtig schmutzig machen zu können, ohne dass es jemand vermutet.

Park Heesoon

45+ y/o

Frei

Man könnte meinen, dass du - aufgewachsen in gehobenen Kreisen - keinen besseren Start ins Leben hättest haben können. Dass das Vermögen deiner Familie allerdings nicht auf ihren makellosen medizinischen Karrieren, sondern auf ihren Verstrickungen in die illegalen Geschäfte Jeongal Pas basiert, hat dir bei der Geburt keiner gesagt. Vielleicht hättest du dir dann andere Eltern gesucht. Denn obwohl sie dich verwöhnt haben, hast du auch früh die raue Unterwelt kennengelernt und bist vor nichts verschont geblieben. Weder vor dem illegalen Organhandel an reiche Patienten, noch vor der grausamen Realität, was das für Opfer bedeutet.
Vielleicht war es genau deshalb, weil es immer normal für dich war, dass du trotzdem nach der Karriere in der Chirurgie der Inneren Medizin gestrebt hast. Kühl und kalkulierend hast du schon zu Schulzeiten deine Mitschüler mühelos hinter dir gelassen und an der SNU mindestens genauso geglänzt. Selbst in deinem Auslandsjahr hast du deine Verbindungen in die Heimat noch geehrt und dir einen besonders hübschen Skorpion unter die Haut stechen lassen. Du bist gut, verdammt gut, und schreckst vor nichts zurück. Deshalb bist du heute nicht nur Leibärztin für viele höhere Tiere von Jeongal Pa, sondern bist auch einer der Punkte, an dem viele Fäden für reiche Familien zusammenlaufen, die gern ein Organ für ihre kranken Angehörigen hätten.
Deine Eltern sind längst zu alt, um diesen Job noch zu machen und dein Bruder eine reine Enttäuschung für die Familie. Vielleicht war es also auch diese Bürde der Ehre, die du allein zu schultern hast, die dich so hart hat werden lassen. Genau diese Art hat dir aber auch den Respekt vieler eingehandelt und lässt deine Dienste begehrt sein. Du kannst dir aussuchen, welchen dieser Menschen du zusammenflicken möchtest und Organe musst du Menschen schon lange nicht mehr entnehmen, dafür hast du junge Assistenzärzte unter deinen Fittichen, die du perfekt unter Kontrolle hast und zu fein säuberlich ausgewählten Minions heranziehst, die der Gang dank dir wohl ewig dienen werden.

Lee Hanee

35+ y/o

Frei

Aufgewachsen auf der Straße hast du schon immer mehr Scheisse im Leben fressen müssen, als andere. Aber wie dein besoffener alter Herr so gern sagte: Was dich nicht umbringt, macht dich stärker. Es war nicht schwer für dich, in falsche Kreise zu rutschen, wenn es auf der Straße denn überhaupt richtige gab. Aber das war für dich schon immer eine Sache der Perspektive. Anhand schlechter Beispiele hast du nämlich schnell erkannt, dass die Drogenroute nichts für dich ist und ganz, ganz weit davon weg bleiben willst.
Deine Rettung war der Sport, besser gesagt ein schrecklich alter Boxclub eines alten Profis, der dich irgendwann mal auf seiner Türschwelle eingesammelt und mit zum Training genommen hat. Wo deine Familie in Erziehungsfragen stets versagt hat, hat er dir Respekt eingeprügelt und in dir den Willen geweckt, ihm diesen auch zu zollen und seine Zeit zurückzuzahlen. Du hattest Talent und warst jung genug, um ihm zu glauben, dass er dich zu einem Weltstar machen könnte, wenn du dir nur genug Mühe gibst. Dass er alt, krank und seine Tage begrenzt waren, hat er dir bis zum Schluss verheimlicht.
Doch anstatt Groll zu hegen, hast du an seinem Krankenbett seine Hand gehalten, während der Krebs ihm auch die letzte Lebensfreude nahm, hast seinen letzten Atemzug begleitet und ihn zu Grabe getragen. Er hat dir seine Halle überlassen, all die Menschen, die dort über die Jahre eine Zuflucht gefunden hatten. Dass ihre Talente dafür gelegentlich in Gang-Angelegenheiten eingesetzt wurden, war ein fairer Preis. Du nimmst jeden auf, hast nur eine Regel: keine Drogen in deinen vier Wänden. Dir egal welcher abgehobene Schnösel auch durch die Tür spazieren möchte, und wenn es Nam Kyungho persönlich wäre. An dir schätzen Menschen deine eiskalte Ruhe, deine unendliche Geduld und deine Loyalität den Menschen gegenüber, die dir im Leben geholfen haben.
Wenn Jeongal Pa ein paar Raufbolde sucht, finden sie bei dir und deinen Schützlingen problemlos ein paar Skorpione unter der Haut.

Cho Byeongkyu

23-29 y/o

Frei

In einer kleinen mittelständischen Familie aufgewachsen, hätte dein Leben nicht weiter entfernt vom organisierten Verbrechen beginnen können. Und in einem anderen Universum stehst du wohl selbst auf den großen Bühnen der Welt und bist eines der funkelnden Sternchen am Himmel. Als junges Mädchen von einer Agency gecastet, wolltest du alles auf dein hochgelobtes Äußeres setzen und das Model werden, von dem dein Manager dir immer erzählte, wenn er deine Zukunft ausmalte.
Über die harsche Realität von Essstörungen, Zwang, mangelnder Freiheit und Gefälligkeiten, die manche Auftraggebern nach Castings erwarten, damit genau du den begehrten Job bekommst, hat dir keiner berichtet. Aber du bist dort reingerutscht, wie in so vieles im Leben, hast dich durchgebissen und manches Trauma erlitten, um weiterzukommen. Immer dem Mantra hinterher jagend, dass es irgendwann besser werden würde. Irgendwann wärst du groß, bekannt, könntest all das hinter dir lassen.
Nur hatte das Schicksal andere Pläne mit dir, hat dich bei einem zwielichtigen Casting verwirrt in ein Hinterzimmer stolpern lassen, wo du eine Szene beobachten durftest, die wohl die meisten jungen Mädchen eher verschreckt hätte. Aber irgendetwas war bei dir anders, irgendeine tief vergrabene, krude Faszination, die dich früher Insekten die Beine hat ausreißen lassen, kam hervor. Dass du mitten in ein Verhör von Jeongal Pa an einem Verräter gestolpert warst, das konntest du nicht begreifen. Aber dass dort jemand war, dessen Job es war, auf jede erdenkliche Art und Weise die Wahrheit - oder das, was die Wahrheit sein sollte - herauszubekommen… faszinierend.
Natürlich wurde nichts aus deiner großen Modelkarriere, deine Agentur ließ dich fallen, nachdem du manchen deiner Kolleginnen Angst gemacht hast. Schwache Wesen, die eben nicht wie du - völlig blind für Gefahr und ohne jede Angst - auf den Mann zugegangen wären, den du damals in einem Hinterstübchen heimlich beobachtet hast. Dein Mut amüsierte ihn und deine Penetranz ließ ihn dich lachend mit sich schleppen. Er ging wohl davon aus, dass du nach den ersten paar Minuten schreiend und völlig traumatisiert weglaufen würdest. Bist du aber nicht. Stattdessen hast du dich als fleißiger Lehrling erwiesen, Foltern auf die richtige Art und Weise gelernt und kannst heute jedem das entlocken, was andere als Wahrheit ansehen möchten. Auf die nette oder die harte Tour.
Und weil dein Mittelfinger fürs Leben noch nicht weit genug oben war, leitest du heute deine eigene Modelagentur und bringst die schönsten Mädchen nach deiner Vorstellung so richtig in Form. Als erfolgreiche Geschäftsfrau lastet schon lange nicht mehr alle Arbeit auf dir alleine, sodass du bequem deinen Tag- mit deinem Nachtjob verbinden und dem Skorpion unter deiner Haut mühelos treu bleiben kannst.

Seo Juhyun

29-35 y/o

Frei

Du bist behütet auf dem Land aufgewachsen und hast immer ein wenig vom Leben in der Großstadt geträumt, aber wärst als Kind viel zu ängstlich gewesen, um dem wirklich nachzugehen. Es war also gar nicht so falsch, dass du mehr Zeit mit Büchern und auf den großen Landflächen deiner Großeltern verbracht hast. Anders als deine Eltern - die dich aufgrund ihrer Jobs bei deinen Großeltern haben aufwachsen lassen - hattest du nämlich Interesse am Familienerbe. Riesige Blumenbeete, Gewächshäuser mit Kräutern und exotischen Pflanzen haben dein Interesse an der Natur nur noch weiter gefördert und du wusstest schnell mehr, als die Schule von dir verlangte.
Diese Neugier hast du dir bewahrt, dir in den Kopf gesetzt, zu studieren und dieses Erbe weiter zu führen und genau das hast du nach deinem Schulabschluss getan. Zum Studieren hat es dich nach Seoul getrieben, dort hast du eine ganz andere Welt kennengelernt und auch den ein oder anderen Kontakt zu Drogen erfahren. Nicht so, dass du abhängig geworden wärst, sondern so, dass es deine Neugier geweckt hat, woher der Spaß eigentlich kam und ob man wirklich so viel Geld dafür bezahlen musste. Kontakte aus dem Studium und deinem Umfeld blieben, aber du bist zu deinen Großeltern zurückgekehrt, als deine Großmutter krank wurde und dein Großvater pflegebedürftig. Du hast ihre Geschäfte übernommen und ihnen versprochen, dass man ihre Namen irgendwann im ganzen Land mit ihren Gewächshäusern in Verbindung bringen würde.
Und obwohl du mit diesem Leben ganz glücklich warst, wolltest du mehr, es zog dich wieder in Richtung Seoul und es dauerte nicht lange, bevor du neues Land fandest, neue Möglichkeiten, neue Gewächshäuser. Heute belieferst du nicht nur große Küchen mit frischen Kräutern, Apotheken mit Heilpflanzen und die Kosmetikindustrie mit Rosen und Ähnlichem. Unter vielen deiner Gewächshäuser gibt es Plantagen für Mohn, Cannabis und andere Grundlagen für das Drogengeschäft von Jeongal Pa. Denn damit ließen sich deine Ambitionen gut finanzieren. Und was ist schon dabei, ein paar alten Kontakten unter die Arme zu greifen und sich damit ziemlich tief ins organisierte Verbrechen zu verstricken? Du tust ja keinem irgendetwas Unrechtes und in deinen Augen hat keine Pflanze es verdient, verteufelt zu werden. Immerhin haben sie alle auch positiven Nutzen.

Wi Hajoon

30+ y/o

Frei

Aus einem zerrütteten Elternhaus, aber immer davon profitierend, dass deine geschiedenen Eltern um deine Liebe buhlten, bist du eigentlich recht behütet aufgewachsen und hast wenig von den schlechten Seiten des Lebens kennengelernt. In der Schule beliebt, gut sozialisiert und ohne große Anstrengung unter den besten Schülern deiner Klasse. Du sahst gut aus, hattest viele Freunde und immer irgendetwas zu tun, während deine Eltern ohne zu fragen deinen exzessiven Lebensstil finanzierten. Dass du irgendwann einmal die Schulden deiner Eltern begleichen müssen würdest, stand so absolut nicht in deinem Lebensplan, als du Jura studieren gegangen bist.
Doch noch im ersten Studienjahr hast du durch Zufall erfahren, warum die Ehe deiner Eltern gescheitert ist und weshalb deine Mutter in letzter Zeit eigentlich so gestresst war. Jung und dumm wie die beiden mal waren, leihten sie sich Geld von zwielichten Personen und gerieten derart an Jeongal Pa, machten sich ein schönes Leben und hatten auch eine Weile keine Probleme damit, das Ganze zurückzuzahlen. Aber das Leben spielte eben nicht immer freundlich und mit deinem Studium wurdest du interessant für die Gang. Einen Vorteil hatte das Ganze für dich: direkt nach deinem Examen hattest du einen der begehrtesten Jobs der Stadt in einer überaus angesehenen Kanzlei. Dafür bist du es, die jetzt Menschen vor dem Gesetz schützt, wenn sie Fehler begehen und sich doch mal mit der Polizei oder dem NIS in die Haare bekommen.
Aus deinem piekfein geplanten Leben ist ganz schnell ein Abstieg in eine kriminelle Welt geworden, den du dir so vermutlich nicht vorgestellt hast und aus dem du bisher auch keinen Ausweg finden konntest. Ob das überhaupt noch dein Plan ist, weißt du selbst am besten. Vielleicht hast du dich auch mit deinem Platz und den damit einhergehenden Vorteilen abgefunden und dir den Skorpion freiwillig unter die Haut stechen lassen - womöglich lässt du dir aber auch lieber alle Türen offen und suchst nach Schlupflöchern in diesem windigen Vertrag, der dich an die zweitgrößte Gang des Landes bindet.

Kwon Nara

24-29 y/o

Frei

Im Anzug und mit Brille auf der Nase, so kennt man dich in deinen exklusiven Antiquitäten-Geschäften, auf deinen Auktionen und beim Kauf von Kunst. Diese feine Fassade, von einem erfolgreichen Junggesellen, der sich voll und ganz seiner Leidenschaft zur Geschichte und Altem, dem Sammeln und der gehobenen Gesellschaft verschrieben hat. Du lächelst mühelos auch über den schlechtesten Witz aller Zeiten, wenn dafür nur der korrekte Betrag in der Ferne winkt.
Als junger Mann ohne Perspektiven hast du angefangen, in dem Pfandhaus eines Freundes deiner Mutter zu arbeiten, hast dort endlich was Richtiges gelernt und angefangen, dich zu benommen. Dass eben jenes Pfandhaus irgendwann aufgekauft würde und du einen neuen Meister finden solltest, konnte keiner ahnen. Aber der ältere Herr im Anzug war nett zu dir, streng aber höflich und fragte dich, was du dir vom Leben erhoffst. Ein Haus in den schönen Vierteln der Stadt, Einfluss, Freunde, vielleicht irgendwann eine Familie, auch wenn du keine Vorstellung davon hattest, wie die aussehen sollte. Kindheitsträume, die den Alten nur rau auflachen und dir auf die Schulter klopfen ließen.
Eine Woche später hatte er dich in Anzüge gesteckt, dich auf jeden Sprachfehler hingewiesen und dir Menschen an die Seite gestellt, die aus deiner rohen Form einen feinen Diamanten schleifen sollten. Er zeigte dir sein Handwerk, brachte dir die Liebe zur Kunst und zeigte dir, wie man sich unter die Menschen der Welt mischte, die ihre Nase zu hoch trugen. Du hast gelernt, alles aufgesogen wie ein Schwamm und es hat nicht lange gedauert, bis du mit seiner Starthilfe auf eigenen Füßen gestanden hast. Bis er dich einweihen konnte, in die Geschäfte, die bei den Auktionen hinter geschlossenen Türen geschahen. Unter aller Anwesenden Nase.
Die Ignoranz der gehobenen Gesellschaft wunderte dich nicht und du hattest kein Problem, sie auszunutzen, um daraus einen Vorteil zu ziehen. Heute hast du ein Netzwerk, das du mit deinem ehemaligen Mentor teilst, der langsam zu alt wird, um seine eigenen Geschäfte zu führen, aber noch eisern daran festhält. Du unterstützt ihn, arbeitest vielleicht sogar heimlich gegen ihn, um ihm endlich zu zeigen, dass du auf eigenen Füßen stehen kannst und ihn längst nicht mehr brauchst. Lieber reist du um die halbe Welt, handelst mit allerlei Tand und vor allem Waffen für Jeongal Pa.

Ahn Bohyun

32-37 y/o

Frei

Deine Kindheit war keine Schlechte, aber dein Elternhaus sehr traditionell. Zu traditionell für deinen Geschmack. Du fühltest dich schon als kleines Mädchen wie ein Vogel im goldenen Käfig, dem man regelmäßig die Federn stutzte, damit er auch ja nicht ausbrechen kann. Du hast gelitten unter dem traditionellen Weltbild deiner Familie, das auch deinen jüngeren Geschwistern aufgedrückt wurde und vielleicht war deshalb von Anfang an vorprogrammiert, dass du zu einer Rebellin werden würdest.
Du hast dich immer ein bisschen als Außenseiterin gefühlt, aber gleichzeitig handlungsunfähig und das hat dich wütend gemacht. Also hast du dir als junges Mädchen aus Protest die Haare geschnitten und hast die Prügel deines Vaters ohne eine Träne eingesteckt. Jede Strafe für jedes Vergehen hat dich nur noch mehr rebellieren lassen, bis deine Eltern mit ihrem Latein am Ende waren und dich mit dreizehn Jahren einfach auf die Straße setzten. Dass du weg warst, als sie nach einiger Zeit die Tür wieder öffneten, damit hatten sie nicht gerechnet.
Es war diese Wut, die dich vorangetrieben hat, wo du dich mit anderen Straßenkindern geprügelt hast und dich lautstark beweisen wolltest. Weil sie ihr hart verdientes Essen als Runner von Jeongal Pa nicht mit dir teilen wollten. Du hast einen Aufstand nach dem anderen geprobt, Menschen auf dich aufmerksam gemacht, bis dich eine kräftige Hand am Kragen packte und von der Straße in ein uraltes Kampfsportstudio zerrte, das für deinen Geschmack zu muffig roch. Auch hier wolltest du dich beschweren, aber wo du deine Fäuste sprechen lassen wolltest, war da plötzlich nichts mehr.
Der alte Boxer zeigte dir, dass du so viel kämpfen konntest, wie du wolltest, er würde nicht so reagieren, wie du es wolltest. Stattdessen füllte er deinen Magen mit einer warmen Mahlzeit und brachte dich nach Tagen zum ersten Mal zum Schweigen. Er erzählte dir manchmal von seiner Vergangenheit, seiner Familie, bot an, dir zuzuhören, aber so richtig hast du dich nie getraut. Lieber hast du das Weite gesucht, unter einer Brücke geschlafen, Hauptsache du musstest nicht zugeben, dass du dich nach der Nähe gesehnt hast. Und doch zog es dich immer wieder zurück.
Solange, bis er plötzlich nicht mehr da war, krank war, es vor jedem verheimlicht hatte. Wütend hast du das Weite gesucht, hast Seoul verlassen, weil dich schon wieder jemand im Stich gelassen hatte, der dir wichtig war. Aus purem Trotz hast du weiter trainiert, deine Schule irgendwie beendet und andere Trainer gefunden, hättest vielleicht sogar gut werden können. Aber es zog dich zurück, ließ dich neugierig die Nähe zu Altem suchen. Nur um das Studio in der Hand eines Jüngeren zu finden, der dir erklärte, dass der alte Boxer verstorben war. Wieder war da nichts als Wut und nach drei Tagen hast du eingesehen, dass der Alkohol die Emotionen nur konservierte.
Ein einziges Mal sah er dich weinen, als du betrunken zum Studio gekommen bist und erklärt hast, dass du dich nirgendwo Zuhause fühlst. Er hat dir einen Job als Trainerin angeboten, den du neben deinem Studium oder anderen Jobs ausführen könntest. Eins der kleinen Apartments über dem Studio, in dem verlorene Seelen manchmal Zuflucht finden konnten. Und du hast angenommen und trainierst seitdem als krasser Gegenpol zu der eisigen Kälte jeden, der zu den Türen herein kommt und seine Fäuste manchmal Jeongal Pa leiht. Wenn es hart auf hart kommt, wärst du die Letzte, die ablehnen würde, selbst Hand anzulegen.

Park Boyoung

25 y/o

Vergeben

Dein Schicksal lag bereits in den Händen von Jeongal Pa, bevor du überhaupt das Licht der Welt erblickt hast. Dass du keine bleibenden Schäden der Drogensucht deiner Mutter davongetragen hast, ist auch ein reines Wunder. Sie schuldete ihrem Dealer alles und noch viel mehr und als du alt genug warst, um alleine durch die Straßen zu laufen, hatte sie auch kein Problem damit, dich genau dafür zu missbrauchen. Schon als kleiner Junge hast du Drogen durch die Straßen von Seoul getragen und dabei noch äußerst zärtlich gelächelt und Herzen erwärmt.
Du bist nicht nur einmal von völlig Fremden zurück zu deiner Mutter gebracht worden und obwohl dir jede Wärme Zuhause fehlte - insofern man das Loch in dem ihr gehaust habt, so nennen konnte - war es genau dort, wohin es dich immer wieder zog. Immerhin, du hast es irgendwie geschafft, deinen Weg zur Schule zu finden, auch wenn bei all deinen Aktivitäten drumherum viel dort liegen blieb. Aber es war eben deine Welt, dein Leben und du hast Freunde in anderen Drogen-Kids der Gang gefunden. Freunde, die nicht immer alles überlebt haben, die zwischen die Fronten geraten sind.
Du kannst nicht mehr zählen, wie oft du versucht hast, deine Mutter von den Drogen wegzubekommen. Wenn sie sich nicht anders zu helfen wusste, bediente sie sich eben an deinen Lieferungen. Das war der Punkt, an dem du eingesehen hast, dass du sie nicht ändern wirst, und es war nur eine Frage der Zeit, bis die Drogen ihr auch die letzten geraden Hirnwindungen genommen hatten. Vielleicht war die Überdosis also eine Erlösung, wer weiß das schon so genau und wer bist du, das zu beurteilen?
Du bist warm geblieben, hast Freunde bewahrt, die die gleiche Scheisse im Leben durchmachen mussten wie du oder an anderen Baustellen nagten. Und eben weil es für dich so schwer war, hast du es nie übers Herz gebracht, zu gehen. Du bist nicht unbedingt loyal der Gang gegenüber, aber du hast ein Herz für diese Kinder, die zu so vielem missbraucht werden. Irgendwie hast du es geschafft für sie kleine Schlupflöcher zu finden, kleine Community Center aufzubauen, kleine Schlafplätze. Du bist ein schützender Engel für die kleinsten Opfer und finanzierst das Ganze mit dem Dealen für eben die Gang, die diese kleinen Opfer fordert.

Nam Yoonsu

23-28 y/o

Frei

Auch du bist unter den Drogen Kids der Gang aufgewachsen, verkauft von deinen eigenen Eltern für den nächsten Schuss und den danach. Früh musstest du also Bekanntschaft mit der Einsamkeit auf der Straße und den Gefahren der Gangs machen, hast dich irgendwie durchgeschlagen und viele andere kennengelernt, die es eben nicht geschafft haben. Dir war aber auch schon immer klar, dass es nur einen Weg aus dieser Misere gab, denn das hatte deine Großmutter dir eingebläut.
Also bist du zur Schule gegangen, hast dich reingehängt und notfalls Prügel eingesteckt, wenn du eine Lieferung eben nicht geschafft hast. Du warst klug, wusstest, was du dir erlauben konntest und wo die Vorsicht besser walten sollte. Eben diese Intelligenz hat dich auch unter deinen Klassenkameraden glänzen lassen, aber niemand von denen interessierte sich für dich. Du warst immer irgendwie komisch, irgendwie nicht ganz sauber, irgendwie etwas wirr für sie. Dass dein Leben eben nicht ganz so einfach war, hast du aber niemanden wissen lassen, dich lieber zu den Menschen zurückgezogen, die das Gleiche durchmachten, wie du eben auch.
Du bist durch dieses harte Leben abgestumpft, hast keine Skrupel und kein Mitleid mit Menschen, die ihren Körper den Drogen hingeben. Deine Eltern haben dir gezeigt, wie sehr solche Menschen sich um ihr eigenes Fleisch und Blut scheren, also warum solltest du dich um Fremde kümmern? Du hast früher als viele andere angefangen zu dealen, hast dir den Respekt der Verteiler verdient und hast schnell geschafft, eine kleine heruntergekommene Wohnung zu finanzieren. Alles, damit dein Leben besser wird.
Genau dieser Ehrgeiz hat dich zu deinem sehr guten Schulabschluss und ins Studium getrieben, wo du jetzt ein umso größeres Klientel gefunden hast und dein Netzwerk einfach gnadenlos weiter ausbaust. Du bist gut in dem, was du tust und siehst darin nichts Verwerfliches. In deinen Augen trifft jeder Mensch seine eigenen Entscheidungen und du bist nicht verantwortlich dafür, wenn genau das eine schlechte ist. Du hast die Konsequenzen deiner eigenen schlechten Entscheidungen als Narben auf Körper und Seele zu tragen, warum sollte es anderen besser gehen? Du bist dir selbst am nächsten und das darf - wenn es nach dir geht - auch so bleiben. Mittlerweile lebst du vom Dealen nämlich ziemlich komfortabel und genießt dein Leben endlich.

Kim Yoojung

22-26 y/o

Frei

Zwar befindet sich hier das Ende der direkten Charaktervorschläge, aber keinesfalls schon das Ende des ganzen Gesuchs. Im Gegenteil. Jeongal Pa ist die zweitgrößte Gang des Landes, ihr gehört die Südseite des Han Rivers und noch so viel mehr. Sie glänzt vor allem im Drogen- und Medikamentenhandel, hat ihre Finger ebenso tief im Organhandel, dem medizinischen Sektor allgemein und dem Gesundheitssystem. Auch in der Entertainment Industrie spürt man ihren Einfluss und in vielen anderen Bereichen der Wirtschaft. Ihr Hauptquartier befindet sich in einem Badehaus in Seocho-Gu.
Die hier vorgestellten Charaktere sind eine reine Ideensammlung und es gibt unendlich viele Möglichkeiten, sich in dieser "kleinen" Vereinigung einzubringen. Egal welches Alter, Geschlecht, welche Herkunft. Wenn du eine Idee für einen Charakter hast, der sich vielleicht in dieser Gang Zuhause fühlen könnte, melde dich einfach. Selbst wenn es nur Kleinigkeiten sind, finden wir für jeden eine Möglichkeit, Anschluss zu schaffen und dadurch nicht "allein" ins RPG einzusteigen. Nicht jeder muss dazu ein vollständiges Mitglied sein oder sich mit Haut und Haar Jeongal Pa verschreiben, es gibt immer auch etwas dazwischen.
Insofern ist jede Idee gern gesehen und das hier ein Aufruf, sich einfach kreativ auszutoben und mit den bestehenden Mitgliedern Anknüpfpunkte zu finden. Wir freuen uns! :>

Jeongal Pa

every age

seeking